Windwüste Schleswig-Holstein

Am 06.12.2016 präsentierte die Landesregierung S-H die neuen geplanten Vorrangflächen zum Bau von Windkraftanlagen an Land. Durch den Bau von 500 neuen Windrädern soll die angestrebte Zahl von 3.600 im Jahr 2025 erreicht werden. Aus der derzeit installierten Leistung der Windkraftanlagen von 6,5 Gigawatt sollen in den nächsten acht Jahren
10 Gigawatt werden. Ministerpräsident Torsten Albig will rechnerisch drei Atomkraftwerke durch Windkraft ersetzen.

Trotz größerer Abstandsforderungen zur Wohnbebauung werden die wichtigen Argumente der Bürgerinitiativen ignoriert. Ein hohes Konfliktpotential ist zu erwarten. Da die
Landesregierung nicht auf die Belange der Bürger eingeht, starten am 09.12.2016 in Schleswig-Holstein zwei Volksinitiativen. Erstere für größere Abstände und eine weitere für mehr Mitbestimmung der Bürger, damit die Verwüstung der Landschaft verhindert und die Gesundheit der Menschen geschützt wird.

Laut Aussage der Landesregierung sei der Mensch der wichtigste Schutzraum. Nun wird jeder Bürger aufgerufen, ab 27.12.2016 in den kommenden sechs Monaten eigene Einwendungen im Onlineverfahren geltend zu machen. Korrekturen seien noch möglich, wenn durch Fakten eine fehlerhafte Planung nachgewiesen würde. Die endgültige Windplanung soll 2018 stehen.

Die Windparkbranche ist mit der Planung, 1,8 Prozent der Landesfläche als Vorrangfläche für Windkraft festzulegen, nicht zufrieden. Nur mit deutlich mehr Raum sei die Energiewende zu schaffen. Der Proteststurm richtet sich vor allem gegen das Verbot Altanlagen, die nach der neuen Planung nicht in Vorranggebieten stehen, technisch aufzurüsten und gegen größere ( Repowering ) auszutauschen.

Im Hinblick auf das Wahljahr 2017 kommt gleichermaßen Kritik von Seiten der Opposition. Der weitere Ausbau der Windkraft müsse an den Ausbau der Stromnetze gekoppelt werden. Im Jahr 2015 sei allein in Schleswig-Holstein „Wegwerfstrom“ in Höhe von 300 Millionen Euro produziert worden. Für 2016 wird der doppelte Wert erwartet:
„Wer so rücksichtslos Wind sät wie diese Regierung, wird Proteststürme ernten“.
( SHZ v. 07.12.16 )