Das Märchen vom Klimaschutz – CO2 – Einsparung durch Ökostrom?

Erstmalig hat die Landesregierung Schleswig-Holstein eingeräumt, dass der Strom aus regenerativen Energien bisher kein CO2 einspart. Auf eine parlamentarische Anfrage des Piratenchefs Patrick Breyer schreibt das Energiewendeministerium von Robert Habeck (GRÜNE) von „dem Problem, dass ein zusätzlicher Ausbau der Erneuerbaren Energien bei gegebener EU-weiter Zertifikate-Menge keinen zusätzlichen Effekt auf die Minderung der CO2-Emissionen hat“. (SHZ v. 27.06.16)

Diese Aussage ist deckungsgleich mit den Argumenten der landesweiten Bürgerinitiative Gegenwind S-H. sowie den Experten aus der Wissenschaft.

Der Handel mit den Zertifikaten konterkariert die Ökobilanz

In Brüssel werden jährlich maximale Mengen an CO2 Emissionen im Industrie- und Energiesektor festgesetzt. Selbst wenn Deutschland sein Ziel CO2 zu vermeiden im Stromsektor erreichen sollte, wird dies keinen Einfluss auf die in der EU insgesamt ausgestoßene CO2-Menge haben. Firmen können nämlich über ein Handelssystem Emissionsrechte kaufen und verkaufen.

Wird in Deutschland immer mehr Ökostrom produziert, werden CO2-Rechte frei und die Preise fallen. Der Preis für Emissionsrechte liegt derzeit um die 6 EUR. Betreiber von Kohlekraftwerken im In- und Ausland können sich so billig mit Emissionsrechten eindecken. Die tatsächlichen Kosten, Emissionsrechte einzusparen liegen dabei erheblich höher: Laut dem energiewirtschaftlichen Institut der Universität Köln kostet es in Deutschland 400 EUR, um mit Photovoltaik eine Tonne CO2 einzusparen, etwa 135 EUR für Offshore- und 50 EUR für Onshore-Windenergie.

Der CO2-Ausstoß wird also nur örtlich verschoben, insgesamt aber nicht über die EU-Vorgabe hinaus reduziert. Deutschland könnte den Emissionshandel wirksam unterstützen, indem es die Subventionen stoppt und CO2-Zertifikate vom Markt nimmt. Das wäre ein echter Beitrag zum Umweltschutz.

Das Erneuerbare Energien Gesetz ist die Ursache, dass viel zu viel subventionierter Ökostrom produziert wird, der auf dem Markt weniger wert ist und aufgrund fehlender Netzkapazitäten nicht verteilt werden kann. Den Subventionsrittern ist das egal, sie erhalten ihre Vergütung planwirtschaftlich garantiert. Die Rechnung zahlt der Stromkunde mit der EEG-Umlage. Inzwischen explodieren die Kosten der EEG-Umlage. Sie betrugen im Jahr 2000 noch 883 Mio. EUR; zurzeit gehen sie auf 30 Mrd. EUR zu.

Fakt ist, dass die deutsche Energiewende dem Weltklima nicht hilft, unvernünftig teuer ist und eine ganze Branche von der Markt- in die Planwirtschaft treibt.