Immer höhere Windkraftanlagen – ein langer Leidensweg von Anwohnern

Der große Saal im Bargteheider Schützenhof war – trotz – des sonnigen Herbstwetters bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Begrüßung resümierte Gegenwind-Sprecher Gerhard Artinger die letzten zwölf Monate der Bürgerinitiative und deren unermüdlichen Einsatz, die geplanten Windkraftanlagen am Glindfelder Weg zu verhindern. Die negativen Auswüchse der Windkraftindustrie haben über ganz Deutschland verteilt dazu geführt, dass sich viele Menschen in Bürgerinitiativen solidarisieren und gegen die wahllose Zerstörung von Natur und Lebensräumen kämpfen.

Insbesondere die Gesetzeslage zur Energiepolitik, die rücksichtslose Umsetzung der Verordnungen durch die Behörden und die ideologisch verblendete Sicht der Windkraftparteien und -lobby, haben deutschlandweit die Investoren auf den Plan gerufen und Windkraftanlagen wie Pilze aus dem Boden schießen lassen. Es werden ganze Wälder gerodet und jede für Windkraft privilegierte Fläche von den Bürgermeistern in der Hoffnung auf sprudelnde Gemeindekassen gemeldet. Ganze Dorfstrukturen sind zerrissen in Anleger, die in Windparks investieren um eine lukrative Rendite zu erzielen und Menschen, die unter Schallwellen und Lärm den katastrophalen gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Windräder ausgeliefert sind. Mit dem Boom der Windkraft werden in Vereinen, Freundeskreisen und Familien Keile des Unfriedens und der Missgunst getrieben.

Hierzu hatte die Bürgerinitiative Gegenwind Bargteheide ein Ehepaar aus Nordfriesland eingeladen, aus den Alltagserfahrungen und dem Leben unter 140 Meter hohen Windkraftanlagen zu berichten. Die körperlichen Beschwerden der Betroffenen waren so gravierend, dass sie kaum noch in der Lage waren, die Treppen in ihrem Haus hoch zu steigen. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Druckgefühl in der Brust und Herzrasen, sind nur einige Symptome von vielen. Die Kinder können sich nicht mehr konzentrieren, wachen nachts mit Schmerzen auf und schlafen nicht mehr durch. Ihre schulischen Leistungen sind rapide schlechter geworden, weil sie ständig müde sind. Inzwischen wurden der Sohn in einem Internat und die Tochter bei den Großeltern oder Freunden untergebracht. Den ausführlichen Pressebeitrag zu dem Leidensweg der Familie finden Sie hier.

Die Zuhörer waren zum Teil tief erschüttert über die dramatischen Schilderungen und vereinzelt flossen Tränen. Eine Frau aus dem Publikum fragte nach, warum so wenige Eltern von schulpflichtigen Kindern anwesend seien; andere wollten wissen, was die Behörden, Krankenkassen, Ärzte und Naturschutzverbände zu der Problematik sagen. Einige stellten auch den Bezug zu den drohenden Bargteheider Verhältnissen mit Windkraftanlagen her, die noch 56 Meter höher geplant sind. Ausführlich wurden die Interessenverknüpfungen von Politik und Wirtschaft diskutiert, denen die Menschen fast wehrlos ausgesetzt werden.

Eine grüne Politikerin wurde gefragt, ob sie nach dem derzeitigen Kenntnisstand heute immer noch für die 196 Meter hohen Windkraftanlagen in Bargteheide stimmen würde. Nach einigen Ausflüchten, die Frage zu beantworten, meinte sie JA!

Die Zuschauer empörten sich lautstark über die unverbesserliche, menschenverachtende ideologisch verblendete Äußerung. Einvernehmlich wurde erörtert, dass nur eine Änderung der politischen Parteienlandschaft in Bargteheide Abhilfe schaffen würde. Als ein probates Mittel zur Abwehr politischer Willkür wurden die Wahlen angesprochen. Allerdings müsste das Heer der Nichtwähler und Politikverdrossenen dafür mobilisiert werden.